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Meridian 2022-3 mit dem Schwerpunkt: “Krieg in der Ukraine”
Chefredakteur Holger A. L. Faß
Priapus muss warten. Eigentlich wollten wir dem Beschützergott von Schafen, Ziegen, Bienen, Fischen und Früchten den Themenschwerpunkt dieser Meridian-Ausgabe 3/2022 widmen. Jetzt hingegen bräuchten wir einen Beschützergott für die Menschen, die Opfer kriegerischer Handlungen sind oder zu werden drohen. Zu dem Krieg in der Ukraine können und wollen wir nicht schweigen; könnte er doch zusätzlich zu all dem Leid, das er – wie jeder Krieg – produziert, auch ein Wendepunkt in der europäischen Geschichte werden; vergleichbar mit dem Wendepunkt, den der Zweite Weltkrieg darstellte. Spiegelt sich das in den aktuellen Konstellationen wider? Welche Bedeutung haben die üblicherweise als friedfertig geltenden Konstellationen Sonne, Jupiter und Neptun in Fische sowie Mars Konjunktion Venus, unter denen der völkerrechtswidrige Angriff startete? Finden wir in den Horoskopen der Länder oder beteiligter Zentralfiguren Hinweise auf den Fortgang der Ereignisse? Die Autor:innen Anne C. Schneider, Erik van Slooten, Klemens Ludwig, Olaf Staudt, Brigitta Liebstückel und Antonia Langsdorf widmen sich diesen Fragen mit sehr unterschiedlichen astrologischen Methoden und unter verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten. Aus allen Artikeln zusammen ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild.Vor ein paar Tagen rief ein Radiosender an und bat mich als Astrologe um eine Prognose zu der Frage „Kann Russland diesen Krieg gewinnen?“. Ich habe diese Interviewanfrage abgelehnt. Denn die einzig vernünftige Antwort auf diese Frage hatte Jeannette Rankin gegeben, Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin der USA und dort 1916 die erste Frau im Repräsentantenhaus: „Man kann einen Krieg genauso wenig gewinnen wie ein Erdbeben.“
Der Tag, an dem ich dieses Editorial schreibe, ist der 21. März 2022. Bis zu dem Tag, an dem Sie es lesen, kann viel passieren. Mein größter Wunsch diesbezüglich: dass der Krieg bis dahin bereits beendet ist. Priapus haben wir auf die nächste Meridian-Ausgabe 4/2022 verschoben. Einen Grund gäbe es, warum ich mich freute, wenn wir ihn dann ein weiteres Mal verschieben müssten: Wenn wir den Schwerpunkttitel, der jetzt „Krieg!“ lautet, durch den Schwerpunkttitel „Frieden!“ ersetzen könnten.
„Frieden ist der Weg“, hat uns Mahatma Gandhi als Erinnerung hinterlassen. Dabei ist Frieden weitaus mehr als die Abwesenheit kriegerischer Handlung. „Frieden bedeutet die Anwesenheit von Harmonie, Liebe, Erfüllung und Einssein“, vervollständigte der spirituelle Lehrer, Philosoph und Guru Sri Chinmoy.
Gibt es aktuelle mundane Konstellationen, die uns dabei helfen können? Meine Überzeugung: Jede Konstellation trägt einen Liebesauftrag, einen Auftrag zur humanistischen Weiterentwicklung in sich. Uranus in Stier etwa gibt uns die Möglichkeit, soziale Reformen Wurzeln schlagen zu lassen. Pluto in Steinbock plädiert für mehr Authentizität in gesellschaftlichen Ämtern und Institutionen. Jupiter, der gerade in das Zeichen Widder wechselt, ermutigt, neue Wege der internationalen Zusammenarbeit zu gehen. Saturn in Wassermann hilft, klare Regeln für ein faires und gerechtes Zusammenleben zu zementieren. Es gilt die alte astrologische Regel: Die Wandelsterne machen nichts, sie zeigen etwas an und es kommt darauf an, was wir daraus machen. Machen wir das Beste!
Herzlich,
Holger A. L. Faß
