Uwe Sonnenschein
Wenn wir richtig darüber nachdenken, haben wir es im Leben bedeutend häufiger mit Trennungen als mit stabilen Beziehungen zu tun. Dies gilt nicht nur für Liebesbeziehungen, sondern auch für andere Formen wie etwa die der Freundschaften. In diesem Sinne gehören Trennungen schlicht und einfach zum Leben. Nach einer Phase der Trauer und Verarbeitung ist man meist wieder offen, auf einen neuen Menschen zuzugehen.Um der Dynamik des Näherrückens und der Flucht in der Beziehungsambivalenz Paroli zu bieten, reicht es aus, wenn einer der beiden an einem beliebigen Punkt stehen bleibt.
Sitzt der Schmerz jedoch tiefer und es scheinen sich bestimmte Szenarien ständig zu wiederholen, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Es könnte sich ein Verhaltensmuster festgesetzt haben, dessen Ursprünge weit in der Vergangenheit liegen und welches schon lange nicht mehr bewusst ist. Ein mögliches Szenario dazu ist die Schwierigkeit, flexibel und adäquat mit Nähe und Distanz umzugehen.