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Meridian 2009-2 mit dem Schwerpunkt: “Die inneren Uhren im Horoskop”


Markus Jehle

Chefredakteur Markus Jehle


manchmal muss man sich von seinen Mitmenschen die Frage gefallen lassen, ob man denn noch richtig ticke. Hintergrund ist meist, dass man etwas getan hat, was andere weder verstehen noch billigen können. Wer nicht richtig tickt, der eckt an. Horoskopen geht es da auch nicht anders als uns Menschen. Auch die ticken nicht richtig.
Astrogegner werden sich jetzt begeistert die Hände reiben, denn genau das behaupten sie ja schon die längste Zeit. Doch es führt kein Weg daran vorbei. Spätestens nach der Lektüre dieses Heftes werden auch Sie feststellen müssen, dass Ihr Horoskop nicht richtig tickt, denn seine inneren Uhren gehen alle anders.
Als ich unserer Comix-Zeichnerin davon erzählte, nickte sie wissend und hat sich gleich ein Bild davon gemacht. Und mein Horoskop hat vorsorglich eine Therapiesitzung beantragt, nachdem ich angedeutet hatte, künftig vom Siebener-Rhythmus nach Döbereiner auf das Hubersche Haltbarkeitsdatum namens Alterspunkt zu wechseln und dem Sechser-Rhythmus zu huldigen.
Schon der Gedanke an den Verzicht auf Placidus-Häuser brachte mein Horoskop umgehend zum Kochen. Als ich dann auch noch versehentlich die Progressionsmühle auf retrograd schaltete, konnte ich meine Radix nur mit Mühe davon abhalten, sich in ein Fragehoroskop umoperieren zu lassen und ins Lager der Stundenastrologen zu wechseln.
Kaum war dies überstanden, musste ich mit einem fiesen Pluto-Trick verhindern, dass das Ziffernblatt in meinem Horoskop heimlich auf den siderischen Tierkreis umgestellt wurde. Zur Strafe muss ich fortan ohne Uranus, Neptun und Pluto leben und mich dafür mit einem Mondknoten begnügen, der sich immer enger um meinen Hals zusammenzieht.

Doch die Sorgen nehmen kein Ende. Der Transit-Saturn ist jetzt der Planetengewerkschaft beigetreten, weil er sich durch meine Bevorzugung des sekundärprogressiven Mondzyklus diskriminiert fühlt. Dabei hatte ich nur leise angedeutet, dass sie beide doch mal miteinander ins Gespräch kommen könnten, jetzt wo sie sich zufällig im gleichen Haus aufhalten. Nichts da, Saturn hat erst mal angekündigt, bis Mai den Rückzug anzutreten, während der progressive Mond sich in die Dunkelkammer verkrochen hat und auf den nächsten Neumond wartet. Balsamische Phase nennt er das und macht dazu ein essigsaures Gesicht.

Fazit: Je mehr man als Astrologe rechnet, desto weniger kommt man zum Deuten und desto mehr eckt man mit all seinen Methoden im eigenen Horoskop an. Falls Sie sich jetzt Sorgen über meinen geistigen Zustand machen - dazu besteht kein Anlass. Mir geht es wie meinem Horoskop, ich ticke anders.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre – bleiben Sie im Takt.

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