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Meridian 2005-3 mit dem Schwerpunkt: “Astrologie – eine nützliche Fiktion?”


Markus Jehle

Chefredakteur Markus Jehle


können Sie sich eine Astrologie ohne Kosmos vorstellen? Würde die von uns betriebene Astrologie auch dann noch funktionieren, wenn außer unserer Erde keine weiteren Planeten die Sonne umkreisen, der »Himmel« quasi abgeschafft wäre? Könnten wir auf das Credo »Wie oben so unten« einfach verzichten? Was wäre, wenn die Astrologie sich tatsächlich nur in unseren Köpfen abspielte, ohne realen Bezug zum Himmelsgeschehen? Sind astrologische Deutungen nichts weiter als Projektionen unseres Geistes und unserer Phantasie? Es sind provozierende Fragen, die von den Autoren der Beiträge zum Themenschwerpunkt »Astrologie als Fiktion« aufgeworfen werden. Doch auch die Antworten sind teilweise nicht minder provozierend, denn ihr Tenor lautet: »Astrologie ist eine Fiktion, die nützlich ist.«
Richard Vetter beleuchtet den subjektiven und projektiven Charakter der Astrologie und kommt zu dem Schluss, dass der Himmel nur die Bedeutung hat, die wir ihm geben. Er betont, dass die machtvollen kollektiven Seelenbilder der Astrologie als wirksame psychische Faktoren nicht an die Sterne gebunden sind.

Ulrike Voltmer verweist darauf, dass das hermetische Oben–Unten– Prinzip obsolet geworden ist und es mit unserem heutigen Wissen- schaftsverständnis nicht erklärbar sei, wie es funktionieren könnte.
Auch Christopher A. Weidner ist der Meinung, dass die Bedeutung astrologischer Konstellationen erst im Auge des Betrachters entstünde. Darauf aufbauend entwirft er die Grundzüge einer konstruktivistischen Astrologie und vertritt die Meinung, dass die Folgen, Astrologie als Fiktion zu betrachten, einen Gewinn darstellen, gerade hinsichtlich der gegenwärtigen Bemühungen, den Beruf des Astrologen gesellschaftlich zu etablieren.

Nicht nur Sie werden sich fragen, wohin das führen wird. Wenn Astrologie eine Fiktion ist, wird Astrologe sein dann zu einem fiktiven Beruf? Oder werden die etablierten Wissenschaften sich nach Aufgabe des »Oben–Unten–Theorems« tatsächlich ernsthafter als bisher mit unserem Gedankengut auseinander setzen? Werden wir noch ernst genommen, wenn wir nicht mehr zum Himmel, sondern nur noch in unsere Ephemeriden blicken?

Ob Fiktion oder nicht, Astrologie hilft uns, uns selbst und die Welt besser zu verstehen. Auch davon können Sie sich in dieser Ausgabe wieder selbst ein Bild machen, sowohl bei den vielseitigen anderen Beiträgen als auch bei den zahlreichen aktuellen Horoskopen bis hin zum Beitrag zur letzten Reise des Papstes.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und bin mir sicher, dieser Wunsch ist keine Fiktion.

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