von Birgit von Borstel
„Dunkles Verlangen“ und die diversen Spielarten menschlicher Abgründe wie sexuelle Gewalt, Tabubrüche oder Machtspiele – das gibt es nicht erst, seitdem wir vor weniger als hundert Jahren Pluto in die astrologische Deutung aufgenommen haben. Wie die traditionelle Astrologie in prä-plutonischen Zeiten Triebe, Tabus, Leidenschaften und damit einhergehende zerstörerische Tendenzen aus dem Horoskop hergeleitet hat, soll dieser Artikel beleuchten.
Zu den häufigsten Themen in der astrologischen Beratungspraxis gehören ja bekanntlich Fragen, die um unglückliche Liebe, Eifersucht, Verstrickungen kreisen. Dilemmata wie: „Ich weiß, er/sie ist nicht gut für mich, aber ich kann mich nicht lösen“ oder: „Ich kann einfach der Versuchung nicht widerstehen, auch wenn es falsch ist“ sind eher die Regel als die Ausnahme. Der Zwiespalt zwischen Kopf und Herz scheint oft unüberbrückbar, und man fragt sich: Warum? Was ist das für eine Obsession in mir, die mich wider besseren Wissens sehnen und handeln lässt?
Zu untersuchen, wie man es besser machen könnte, ist die Stärke der modernen Astrologie.
Die Frage, wie schwer mir das fällt, und wie wahrscheinlich es ist, dass ich diese inneren Regungen auf eine moralisch vertretbare Weise manage, scheint die traditionelle Methode deutlicher zu beantworten.
Besprochen werden u.a. die Horoskope von Baudelaire, Marquis de Sade und Domenica Nienhoff.
Der Artikel gehört zum Schwerpunktthema des aktuellen Meridian, der als Printheft oder als digitale PDF-Ausgabe erhältlich ist.