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an klugen Gedanken zum Thema Liebe herrscht wahrlich kein Mangel: »Es gibt wahre Liebe, wie es Gespenster gibt: alle Welt spricht davon, aber nur wenige haben sie je gesehen«, so das eher pessimistische Statement des großen Moralisten La Rochefoucauld zum Thema der großen Liebesleidenschaft. Dennoch ist trotz schwieriger werdender gesellschaftlicher Rahmenbedingungen die Sehnsucht nach einer erfüllenden Partnerschaft und Liebesbeziehung nach wie vor sehr ausgeprägt, wie der Züricher Paarforscher Jörg Willi in seiner groß angelegten Untersuchung zur Frage, was Paare zusammenhält, herausgefunden hat. Und vielleicht hat Hegel doch Recht, als er meinte, »dass nichts Großes in der Welt vollbracht wurde ohne Leidenschaft«.
Doch die Lust an der Liebe war auch in früheren Zeiten nicht frei von Last. Schon die alten Griechen unterschieden zwischen Eros, der geschlechtlichen Liebe, Philia, der Liebe zu einer Sache bzw. der freundschaftlichen Liebe, und Agape, der uneigennützigen Nächsten- bzw. Gottesliebe. Die Psychologie erweiterte den Beziehungskosmos dann um das Spektrum der vereinnahmenden, verschlingenden, zerstörerischen, koabhängigen und narzisstischen Liebe, um nur einige Facetten zu nennen. Doch Vernunft und Liebe sind ein schlechtes Paar: »Wo eine rationale Wahl stattfindet, gibt es mit Sicherheit keine Liebe« (Daniel Lagache, Psychoanalytiker). »Liebe kann nie logisch sein, und wo sie es zu sein versucht, hat sie schon etwas anderem Platz gemacht« (Frieder Lauxmann).
Eher idealistisch und romantisch gehen Dichter das Thema an: »Lieben heißt nicht, sich gegenseitig anzuschauen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken.« (Saint-Exupéry). Doch es geht auch daseinsbezogen: »Die Liebe ist immer so weit, wie sie ist. Sie geht nicht von einem Programm aus, das es zu realisieren gilt, sondern verwirklicht sich Akt für Akt« (Wolfgang Streicher).
Natürlich geht es auch frech und witzig: »In Liebesdingen kann eine Frau schneller zuhören als ein Mann sprechen kann« (Helen Rowland). Und was wäre die Liebe ohne Volksmund-Klischees wie dem Folgenden: »Solange ein Weib liebt, liebt es in einem fort; ein Mann hat dazwischen zu tun.«
Doch wie lautet die astrologische Antwort auf die in den Zitaten aufscheinende Komplexität der Liebe? Mit der Deutung von Venus/Mars-Themen alleine ist dem Phänomen Liebe sicherlich nicht beizukommen. Dennoch sind Venus und Mars ein mächtiges archetypisches Planetenpaar mit mannigfaltigen Erscheinungsformen, worin die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren einen guten Einblick geben.
Wozu, so werden Sie fragen, die ganzen Zitate? »Worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen« (Ludwig Wittgenstein).
Ich wünsche Ihnen eine sinnliche und anregende Lektüre